Ein Besuch mit Folgen!

Mitten im Winter tauchte eine fremde Katze auf und machte es sich in unserem Garten gemütlich. Osco war natürlich begeistert, denn unsere eigene Katze ließ sich selten blicken, sie mied jeglichen Kontakt mit diesem lebhaften Wollknäuel.
Endlich hatte Osco jemanden zum Spielen, doch leider liebte es die zugelaufene Katze nicht besonders, denn sie flüchtete immer wieder auf einen Baum, wenn er ihr nachlief.
Osco konnte einfach nicht verstehen, warum die Katze so hoch hinaufklettern konnte, er jedoch nicht diese Fähigkeit besaß.  Doch ab und zu hatte er Glück und überraschte seine Spielgefährtin im Gartenhaus – diese  war aber davon weniger begeistert und es gab die ersten Ohrfeigen, die jedoch weit sanfter ausfielen als es Osco verdient hätte.

Die fremde Katze, die niemandem in der Siedlung gehörte, wurde somit rasch ein Familienmitglied und bekam ihr Futter im Gartenhaus.

Und dann fing es an:

In der Nacht vor dem Schlafengehen musste ich mit Osco nochmals auf die Wiese, doch sobald ich die Haustüre öffnete, wuschte die Katze herein. Im Haus wollte ich sie aber nicht, also hielt ich Osco auf einem Arm, damit er dem Eindringling nicht in ein unerreichbares Versteck jagt, mit der anderen Hand versuchte ich die Katze zu erhaschen, was auch nicht ganz einfach war. Hatte ich endlich beide in den Armen, war es wieder schwierig, die Türe zu öffnen  und hinter mir zu schließen, um ein erneutes Hinein- bzw. Hinauslaufen zu vermeiden. Sobald ich einen von den beiden durch die Tür bringen wollte, sprang der andere ebenfalls hindurch. So musste ich jedes Mal, wenn ich mit Osco in der Nacht ins Freie ging, zuerst die Katze fangen, im Gartenhaus einsperren, dann mit Osco hinauslaufen, warten, bis er endlich „pipi“ gemacht hatte, denn er suchte ja auch die Katze – dann wieder Hund hinein, Katze frei lassen– ein schier unendliches Unterfangen…

Nach einigen turbulenten Nächten war ich mehr als froh, als ein Bauer die Katze zu sich nahm und meine nächtlichen Miseren ein Ende nahmen!